Portrait

Portrait von Me Carmen Kiavila | Mitglied des Pariser, Berner und Schweizerischen Anwaltsverbandes und Mitglied des Exekutivkomitees der Schweizer Sektion der HEC Paris

Entdecken Sie das Mitgliederportrait des Monats: Me Carmen Kiavila, Mitglied des Pariser, Berner und Schweizerischen Anwaltsverbandes.

Carmen Kiavila, eine in Paris und Bern zugelassene, international tätige Anwältin, stellt ihre Kunden, sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, in den Mittelpunkt ihrer anwaltlichen Tätigkeit und stellt für sie ihre Fähigkeiten und ihr Engagement in den Dienst eines Berufs, den sie mit Leidenschaft ausübt.

 

  • Be : Ihr Karriereweg bis zu Ihrer heutigen Funktion

Nach Abschluss ihres Jurastudiums setzte Carmen Kiavila an der HEC Paris (eine der renommiertesten Wirtschaftshochschulen Frankreichs) ein Wirtschaftsstudium fort, um sich in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen weiterzubilden, das Geschäft ihrer Kunden zu verstehen und die gleiche Sprache wie sie zu sprechen. Sie betrachtet die HEC-Alumni quasi als Mitglieder ihrer Familie und hat die HEC nie ganz verlassen, denn sie ist bis heute Mitglied des Exekutivkomitees der Schweizer Sektion der HEC Paris.

Zunächst war Carmen Kiavila als Steueranwältin in Paris tätig, bevor sie in Genf bei einer der vier größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgruppen der Welt, den "Big Four", als Wirtschaftsprüferin und anschließend als Beraterin, insbesondere im Bereich Banken und Finanzregulierung, arbeitete.

Heute leitet Carmen Kiavila, die sowohl über juristisches als auch über finanz- und betriebswirtschaftliches Fachwissen verfügt, ihre eigene Kanzlei in Bern mit den Schwerpunkten Steuerrecht, internationales Familienrecht (Scheidung, Erbschaft), Bankrecht (Compliance) und Gesellschaftsrecht (Fusionen, Übernahmen).

 

  • Inspire : wer Sie inspiriert, was Sie begeistert

Carmen Kiavila weigert sich, irgendetwas in Betracht zu ziehen, das mit einer Taxonomie des weiblichen Geschlechts in Verbindung gebracht werden könnte, und sieht in der weiblichen Kondition das Wesen ihrer Fähigkeit, sich neu zu erfinden. Jenseits soziologischer Vorurteile bewundert sie die Vielfältigkeit und den Reichtum der Lebenswege von verschiedenen Frauen: darunter ihre Mutter (die sie nie zu irgendetwas gedrängt hat und ihr auch nie Grenzen gesetzt hat), ihre Freunde (insbesondere die, die sie an der EFB und an der HEC Paris kennengelernt hat), aber auch berühmte Frauen, die eines gemeinsam haben, nämlich dass sie Regeln gebrochen haben, dass sie ihre künstlerische oder sportliche Verwirklichung konsequent bis zum Ende weiterverfolgt haben, indem sie sich immer wieder neu erfunden haben, ohne ihre Richtung, ihre Vision aus den Augen zu verlieren.

Marie-Agnès Gillot war die erste Tänzerin, die nach der Aufführung des zeitgenössischen Tanzstücks « Signes » von Carolyn Carlson den Titel Primaballerina erreichte. Sie kombinierte Hip-Hop mit zeitgenössischem Tanz, vor allem in ihrem Stück « Rares Différences », in der sie klassische und Hip-Hop-Tänzer zusammenführte.

Für Carmen Kiavila findet sich diese Resonanz auch bei Pina Bausch wieder, der deutschen Tänzerin und Choreografin, die das Tanztheater Wuppertal gegründet hat.

Schließlich ist sie beeindruckt von Serena Williams, der es gelungen ist, nicht nur eine Karriere als Spitzensportlerin erfolgreich zu meistern, sondern auch als Unternehmerin zu brillieren. Dies hat sie mit viel Großzügigkeit und unglaublicher Würde getan, insbesondere angesichts der rassistischen Angriffe, denen sie ausgesetzt war und bis heute ausgesetzt ist.

 

  • Generate : Ihre heutige Funktion

Mit ihren Kunden verbindet Carmen Kiavila ein moralischer Vertrag - ob es sich nun um Einzelpersonen, Start-ups, KMUs oder große Konzerne von Genf über Paris bis nach Zürich handelt. Dieser Vertrag verkörpert für sie den hohen Anspruch, die vom Gesetz verliehenen Prinzipien der Macht und Verantwortung anzuwenden und bedingungslos einzuhalten.

Carmen Kiavila verteidigt ihre Mandanten nicht nur mit Sachverstand und Herzblut, sondern begleitet sie auch in Gerichtsverfahren und, was noch wichtiger ist, gibt ihnen ihr Wissen in Form von Fortbildungen und zugeschnittenen Fachlehrmitteln weiter.

Carmen Kiavila ist sich des Glücks bewusst, in der Schweiz aufgenommen worden zu sein, sowohl in Frankreich als auch in der Schweiz plädieren und ihren Beruf als Anwältin ausüben zu können. Sie beteiligt sich an der wirtschaftlichen Entwicklung der deutsch- und französischsprachigen Schweiz, indem sie unter anderem bei den von der Handelskammer Frankreich-Schweiz (CCIFS) organisierten Veranstaltungen juristische Workshops leitet und darüber hinaus in ihrer Kanzlei einen Mitarbeiter rekrutiert hat, der selbst Inhaber des Schweizer Anwaltspatents ist und sich auf das Bankrecht spezialisiert hat.

Die Anstellung dieses Mitarbeiters ermöglicht es ihr, auf mehr Problemstellungen der Rechtssuchenden vor allem im Bereich des Gesellschaftsrecht und in der Schiedsgerichtsbarkeit zu reagieren und bringt aber auch den Wunsch zum Ausdruck, ihren Mitarbeiter innerhalb der Struktur aufsteigen zu sehen. Motiviert von der Freude, den Beruf als Anwältin auszuüben, der sowohl Sinn als auch nachhaltige Wirkung hat, hätte Carmen Kiavila nur einen Ratschlag für all jene, die denselben Weg einschlagen wollen aber zweifeln: « Wage es, denn nichts ist verloren! »

 

  • Steckbrief :

 

- Ihr erster Job: Steueranwältin in einer Anwaltskanzlei (Paris)

- Ihre heutige Funktion: Anwältin des Pariser, Berner und Schweizerischen Anwaltsverbandes, Mitglied des Exekutivkomitees der Schweizer Sektion der HEC Paris

- Ihre Leidenschaften:

Zeitgenössischer Tanz, Literatur und Kino, Gastronomie; mein Hobby ist Schwimmen und ich möchte trotz meines vollen Terminkalenders mit dem Segeln beginnen.

- Ihre Devise (ohne Hilfe von Google!): « Ergreif deine Chance, pack dein Glück am Schopf und geh Risiko ein. Sie werden sich an deinen Anblick gewöhnen. » René Char - Les Matinaux (1950)

- Dieses Geschenk würden Sie gerne erhalten: das Original-Typoskript von Jack Kerouacs Buch « On the Road », das 2012 vom « Musée des lettres et manuscrits » (in Paris, jetzt geschlossen) ausgestellt wurde. Die Schriftrolle, die an einem Stück 36 Meter lang ist wenn sie auf dem Boden ausgerollt wird, ähnelt dem Weg, den die Protagonisten nehmen...

- Der beste Rat, den Sie jemals erhalten haben: «Vergiss nicht, glücklich zu sein.»

« Sei du selbst, alle anderen sind bereits vergeben. » - Oscar Wilde

- Welche Schweizer oder französische Persönlichkeit würden Sie gerne zum Abendessen treffen?

- Isabelle Collet: Informatikerin, Lehrerin und Forscherin an der Universität Genf und französische Schriftstellerin. Sie interessiert sich für Geschlechterfragen und die Diskriminierung von Frauen in der Informatik und Wissenschaft.

- Laetitia Dosch: Französisch-schweizerische Schauspielerin, Dramatikerin und Regisseurin. Sie hat einen Abschluss in Übersetzung englischer Literatur, ein Diplom der « Ecole Florent et de la Manufacture » (nationales Konservatorium der Romandie). Sie spielte die Hauptrolle im Film « Jeune Femme » von Léonor Séraille (Goldene Kamera bei den Filmfestspielen von Cannes 2017); die Schauspielerin ist auch eine begabte Tänzerin und diversifiziert ihre Aktivitäten als Dramatikerin und Theaterregisseurin.

- Alain Mabanckou: französisch-kongolesischer Schriftsteller und Lehrer, Autor u.a. des Romans « Mémoires de porc-épic » (Prix Renaudot 2006). Ich sehe ihn gerne als eine Brücke zwischen Frankreich und Afrika, vor allem im Moment, da wir uns mitten im Frankreich-Afrika-Gipfel befinden. Ich schätze seinen humorvollen, eleganten und phantasievollen Stil, vor allem, wenn er von « seinem Paris », dem Arbeiterviertel, darunter Château Rouge, spricht.

- Isabel Marant: Modedesignerin. Sie hat ein offenes Lächeln, sie strahlt; ich mag ihren Umgang mit Materialien und ihren Stil, der sich an der Grenze zwischen Luxus und Konfektionskleidung bewegt. Isabels Stil wird von den Frauen in ihrem Leben beeinflusst, insbesondere von ihrer Mutter und ihrer Schwiegermutter. Als Akt der Verantwortung gegenüber der Modeindustrie, die leider zu den umweltschädlichsten der Welt zählt, hat sie eine Vintage-Website ins Leben gerufen, auf der die von ihr entworfenen Kleidungsstücke weiterverkauft, also aus zweiter Hand gekauft werden können. Vor ein paar Jahren wurde das Unternehmen der kulturellen Aneignung mexikanischer Blusen beschuldigt und hat Grösse bewiesen, indem es sich Schuld eingestand und auf die Kontroverse reagierte. Dafür bin ich besonders empfänglich, da ich in Mexiko gelebt habe, einem Land, dem ich mich sehr verbunden fühle.

- Ihre liebste schweizerische oder französische Redewendung: «Y’a pas le feu au lac!» («Es brennt nicht!»)

Diese Redewendung scheint mir gerade jetzt sehr passend, denn die Zeiten der Pandemie haben uns gelehrt, langsamer zu treten; wir müssen uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, und uns in unserem eigenen Tempo fortbewegen.


geschrieben von Marie-Anne Fourot { HY-PHEN } - www.hy-phen.ch - contact@hy-phen.ch

übersetzt von Helga Burgat