Portrait

Portrait von Frédéric BAUDIN MAISSEN |CEO der Firmengruppe pop e poppa familizy

Entdecken Sie das Porträt vom Dezember über Frédéric Baudin Maissen, CEO der Popgruppe e poppa familizy.

Die starke Nachfrage nach Krippenplätzen decken, die Attraktivität von Unternehmen und Arbeitsmarktregionen steigern, den Wiedereinstieg von Eltern in den Beruf fördern, eine gute Work-Life-Balance erreichen, dem Fachkräftemangel entgegenwirken: Dies sind die grossen Herausforderungen von pop e poppa familizy, einem B-to-B-Dienstleistungsunternehmen und Netzwerk von Kinderkrippen, geleitet von Fredéric Baudin als CEO.

  • Be : Ihr Karriereweg bis zu Ihrer heutigen Funktion

Für Frédéric Baudin - zuerst einfacher Pfadfinder, dann selbst Ausbildner als regionaler Leiter, kantonaler Leiter im Kanton Waadt und schliesslich Vizepräsident in der Schweiz - stellt die Pfadfinderbewegung die beste Managementschule dar, um zu lernen, wie man junge Menschen, die ein Werteideal teilen, anders als durch klassische Incentives in Unternehmen motivieren kann.

Es ist übrigens sein Engagement für Vereine, das den Unterschied macht: da das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young bevorzugt Studienabgänger einstellt, die sich neben ihrem Universitätsstudium in Clubs oder Vereinen engagieren, stellen sie den Absolventen der HEC Lausanne Frédéric Baudin an. Daraufhin sammelte Frédéric Baudin fünf Jahre lang Erfahrung in den Bereichen Controlling und Rechnungsprüfung bei mehreren Unternehmen im Industrie-, Banken- und Versicherungssektor... was ihn später dazu führte, Finanzleiter bei Randstad zu werden, einem führenden Unternehmen im Bereich Zeitarbeit und Personaldienstleistungen, zunächst in der Westschweiz und dann von Zürich aus für die ganze Schweiz.

Danach leitet er ein Projekt zur Börsennotierung einer Beteiligungsgesellschaft (was letztendlich zur Übernahme von Le Coq Sportif führt) und schliesst sich parallel dazu mit Frédéric Chave zusammen. Sie gründen die Firma amalthée, die Unternehmen und Gemeinden bei Projekten und Fragen in Zusammenhang mit Kinderbetreuungsstätten unterstützt, mit dem Ziel, die Vorteile der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit denen des Arbeitgebers zu verbinden.

Warum der Name amalthée? Der griechischen Mythologie zufolge ist Amaltheia die Nährmutter von Zeus, die mal als Ziege dargestellt wird, die Zeus als Kind säugt (und damit das Symbol für den Stillersatz wäre), mal auch als Nymphe (die den Mythos des Füllhorns begründet). Das Dienstleistungsangebot von amalthée wird durch Treuhanddienste und die Verwaltung von Betreuungslösungen ergänzt.

Auf der Grundlage dieses Fachwissens lancieren Frédéric Baudin und Frédéric Chave pop e poppa («Baby», männlich und weiblich auf Rätoromanisch), um die gesamte Wertschöpfungskette der Betreuungsdienste für Kleinkinder abzudecken. Nach der Übernahme einer ersten Krippe in Zürich und einer zweiten in Lausanne baute pop e poppa ein Krippennetzwerk auf, eröffnete 2010 unter eigenem Namen eine erste Krippe in Bern und expandierte in der Folge in den Regionen Zürich, Bern und der Westschweiz mit dem Betrieb von Kinderbetreuungseinrichtungen.

  • Inspire : wer Sie inspiriert, was Sie begeistert

Für Frédéric Baudin bedeutet Inspiration durch jene, die die heutige wirtschaftliche und politische Welt geprägt haben, wie z. B. Angela Merkel, Emmanuel Macron oder Xi Jinping, immer auch Offenheit und einen kritischen Blick auf ihre Handlungen und ihren Werdegang zu haben, um in der Lage zu sein, das Beste aus jedem Einzelnen herauszuholen und das Schlimmste beiseite zu lassen. So wie man an China sowohl das schnelle und kontinuierliche Wachstum seines Wirtschaftsmodells als auch sein kommunistisches und diktatorisches politisches System sehen kann.

  • Generate : Ihre heutige Funktion

Frédéric Baudin ist mit seiner Entwicklungsstrategie in der West- und Deutschschweiz erfolgreich, denn er ist sich der verschiedenen Herausforderungen und grossen Marktunterschiede, seien sie wirtschaftlicher, politischer, kultureller oder gesellschaftlicher Art, sehr bewusst.

In der Westschweiz funktioniert die Kinderbetreuung eher wie ein öffentlicher Markt, in dem die Politik und die Wirtschaft eine grosse Rolle spielen. Die kantonale oder kommunale Verwaltung greift sowohl bei Standortentscheidungen als auch bei der Verwaltung und Preisgestaltung ein: Das Betreuungsangebot muss der hohen Nachfrage nach Krippenplätzen entsprechen, damit die Arbeitsmarktregionen Familien anziehen und aufnehmen können und eine gute Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben gewährleistet werden kann. Im Gegensatz dazu entstehen in der Deutschschweiz Kinderbetreuungseinrichtungen erst dann, wenn die Nachfrage gross genug ist und der Markt sie durch private Akteure abdecken kann. Die Politik greift hier deutlich weniger ein.

Die Stärke von pop e poppa besteht darin, dass das Unternehmen als Netzwerk von Kindertagesstätten organisiert ist, das für beide Modelle geeignet ist: das Modell der Übertragung öffentlicher Dienstleistungen oder das Modell der unternehmerischen Version mit den finanziellen und marktbezogenen Chancen und Risiken.

Frédéric Baudin plant, pop e poppa mit der Eröffnung oder Übernahme von Kinderkrippen und Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung in der Westschweiz zu erweitern. Er fordert gleichzeitig aber auch die Mitgliedsorganisationen des Dachverbands für Kinderbetreuung auf, sich für die Lancierung einer nationalen Debatte einzusetzen, aktiv mitzuwirken und sich der Schwierigkeiten, mit denen die Branche konfrontiert ist, anzunehmen - insbesondere des Mangels an ausgebildetem Personal und der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften für persönliche Dienstleistungen.

Da er selbst als Arbeitgeber mit den Spannungen auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert ist, entwickelt Frédéric Baudin auch HR-Tools für die Arbeitgebermarke, um die Attraktivität der Unternehmen zu steigern, Talente an Land zu ziehen und den Wiedereinstieg von Eltern in den Beruf zu fördern. Familizy, eine weitere Marke der pop e poppa Gruppe, bietet daher B-to-B-Dienstleistungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Kunden an, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern: Die myKids-Angebote richten sich an Eltern, die myParents-Angebote bieten Lösungen für Angehörige von kranken oder älteren Personen und die myHome-Angebote beinhalten die Rekrutierung von Personal für den privaten Haushalt, einschliesslich z. B. Tierbetreuung.


Steckbrief:

  • Ihr Geburtsjahr & Geburtsort: 1969 – Yverdon-les-Bains am Neuenburger See
  • Ihr erster Job: ein Studentenjob mehrere Sommer hintereinander in einem Campingladen und dann, als erste Berufspraxis, Wirtschaftsprüfer bei Ernst & Young
  • Ihre heutige Funktion: CEO der Firmengruppe pop e poppa familizy
  • Ihre Leidenschaften: Reisen um die ganze Welt, am liebsten an noch wenig besuchte Orte, um sie zu entdecken; Wein mit einer Schwäche für gereifte Weissweine; Kochen, um vom Alltag abzuschalten.
  • Welche Superkraft hätten Sie gerne? Die Fähigkeit, Zeit zu schaffen... an Zeit fehlt es uns wirklich am meisten - für Familie, für Freunde, für Kunden, usw.
  • Wenn Sie eine Erfindung wären, wären Sie? Das Rad! Gab es seitdem eine bessere Erfindung? Es ermöglicht uns, sowohl vorwärts zu kommen als auch uns im Kreis zu drehen!
  • Ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt / eine Sache, für die Sie sich engagieren? Die Pfadfinderbewegung: in meiner Jugend habe ich dort meine gesamte Freizeit verbracht, ich habe dort alles gelernt, was man an Hochschulen in Bezug auf die Führung von Teams nicht lernt, ich hatte die Gelegenheit, echte Freundschaften auf verschiedenen Ebenen zu knüpfen, unter anderem auf lokaler, kantonaler, eidgenössischer, europäischer Ebene; und ich habe dort meine Frau kennengelernt!
  • Der beste Rat, den Sie jemals erhalten haben: mein Vater hat immer zu mir gesagt: "Schweigen und reden lassen". Ob ich den Rat auch befolge, ist eine andere Frage!
  • Welche Schweizer oder französische Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen?
    • Henri Dunant, dessen Werk leider immer noch erschreckend aktuell ist. Der Schweizer gilt als Begründer der Internationalen Rotkreuz-Bewegung; er wurde Zeuge der menschlichen Verluste der Schlacht von Solferino, was ihn dazu veranlasste, ein Buch mit dem Titel «Eine Erinnerung an Solferino» zu veröffentlichen und in Genf an der Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (ab 1876 so bezeichnet) mitzuwirken.
    • Jean Dubuffet, weil mich seine Werke schon immer fasziniert haben und auch wegen des Satzes von ihm: «Ohne Brot stirbt der Mensch an Hunger, aber ohne Kunst stirbt er an Langeweile». Der französische Maler, Bildhauer und bildende Künstler Jean Dubuffet war der erste Theoretiker eines Kunststils, dem er den Namen «Art Brut» gab.z

Geschrieben von Marie-Anne Fourot und übersetzt von Helga Burgat